Diskussionsrunde

Europa ganz oder gar nicht – brauchen wir die Vereinigten Staaten von Europa?

DISKUSSIONSVERANSTALTUNG

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos beschwor die Kanzlerin alle Verantwortlichen, die Vision eines geeinten Europas nicht aus den Augen zu verlieren – und meinte damit nicht nur das Ausland, sondern auch das Inland, allen voran die SPD. Um die europäische Taktgeberin der letzten Jahre, Angela Merkel, ist es ruhiger geworden, zu sehr ist sie mit der Bildung einer neuen Bundesregierung beschäftigt. Aber gerade jetzt braucht Europa Visionäre und Mutige, um nicht den Populisten dies- und jenseits des Großen Teiches das Wort zu überlassen. Wie also weiter im europäischen Haus? – fragt Dietmar Ringel am 21. Februar, um 18.00 Uhr.

Noch vor kurzem machten Nachrufe auf die Europäische Union die Runde. Rechtspopulisten eilten von Wahlsieg zu Wahlsieg. Der Brexit zeigte, dass die europäische Einigung nicht unumkehrbar ist. Längst ist nicht klar, was aus der Gemeinschaft wird. Aber die Befürworter eines geeinten Europas drücken mächtig aufs Gaspedal, allen voran Frankreichs Präsident Macron und EU-Kommissionspräsident Juncker, die ihre eigenen Reformkataloge mit konkreten Vorschlägen unterbreitet haben.

In Deutschland haben die Sondierer für eine mögliche Große Koalition mit einem "neuen Aufbruch für Europa" geantwortet. Die Europapolitik soll das Projekt dieser Koalition werden. Deutschland zeigt Bereitschaft, mehr in den EU-Haushalt zu investieren und signalisiert Beweglichkeit bei der Vertiefung der Währungsunion – doch ist das schon der große Wurf, um die Europäische Union zukunftsfest zu machen?

SPD-Chef und Ex-EU-Parlamentspräsident Schulz ließ sogar mit der Forderung aufhorchen, bis 2025 müssten die Vereinigten Staaten von Europa entstehen. Wer nicht mitmachen wolle, müsse die EU verlassen. Ist es eine kühne, aber notwendige Vision, um den Geist Europas am Leben zu erhalten? Oder schießt sie über das Ziel hinaus und spaltet die Gemeinschaft?




Eine Veranstaltung der Europäischen Kommission, Vertretung in Deutschland, der Europäischen Akademie Berlin und Inforadio (rbb).